MZ 1000 - Forum

Hallo zusammen,

im aktuellen Heft der Motorrad 02/2017 findet sich ein (Fahr-) Bericht über eine R 1200 GS mit variabler Ventilsteuerung. Auf der Intermot haben wir das Teil dummerweise links liegen gelassen. Stellt sich doch beim Lesen heraus, dass der Ventiltrieb ohne Drosselklappen genau jener ist, den Uwe Eisenbeis zum Schluss bei MZ in den 125er Kopf implantiert hatte. Diejenigen von uns die 2012 mit bei MZ waren erinnern sich bestimmt. Uwe Eisenbeis hat jetzt offensichtlich die finanziellen und technischen Möglichkeiten seinen patentierten Ventiltrieb zur Serienreife zu bringen. Offiziell will BMW zwar nichts damit zu tun haben, aber ich wette eine kaputte Zündspule, dass dort starkes Interesse besteht. Ohne so einen technologischen Sprung ist der Boxer meiner Meinung nach nicht mehr konkurrenzfähig. Genau genommen hat man gegen den 1300 cm³ Mörder V2 von KTM jetzt bereits keine Chance mehr. Und der ist mit den 177 PS in der aktuellen Super Duke R noch lange nicht am Ende. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man diese Technik irgendwann in einer Serien BMW sehen wird. Gegen Mehrleistung bei gleichzeitig geringerem Verbrauch kann keiner etwas haben...

Gruß René

Schön, dass der Herr Eisenbeis(geiler Name übrigens) sein System fertig entwickeln kann. Ob man eine GS mit 146 PS braucht sei mal dahingestellt.

das System in meinen Roten Renner aus Neapel ist noch viel einfacher bei gleicher Wirkung,
gut, genaue Vor und Nachteile im Detail beider Systeme kenne ich nicht

https://de.wikipedia.org/wiki/Multiair

Auch eine aktuelle GS kann mal streuen bis knapp über 130 PS.
Ob jede Eisenbeistechnik automatisch drüber liegt, wage ich zu bezweifeln.
Rein vom Verbrauch ist die GS ja gut.
Gruß

Es könnte sich beim Boxer ein ähnlicher Wandel abspielen wie in den 80er Jahren, wo der längs liegende K-Motor den Boxern technisch das Wasser abgegraben hat und der BMW-Motorradsparte das Überleben gesichert hat - bis der 4-Ventil-Boxer in den 90er wiederum die K technisch in den Schatten gestellt hat. Leistungsmäßig hat die XR (derzeit 160 Pferde) wohl das meiste Potenzial nach oben - ohne technische Verbiegung.

Stefan_MKK hat geschrieben:Leistungsmäßig hat die XR (derzeit 160 Pferde) wohl das meiste Potenzial nach oben - ohne technische Verbiegung.

Zweifelsohne richtig. Aber BMW heißt doch in erster Linie Boxer. Und bei BMW muss es zwingend ein Alleinstellungsmerkmal sein. Das treibt dann so komische Blüten wie den gedrehten Zylinderkopf der 310er. Bei der S 1000 RR ist es halt eine asymetrische Verkleidung, weil es Reihenvierzylinder jeder Couleur aus Japan gibt. Deshalb glaube ich, dass mit einem technischen "Kniff" der identitätsstiftende Boxer weiter werkeln darf.

Die Klassikwelle, wo man alte Motoren in einfachen Fahrwerken (Scrambler Ducati, RnineT Reihe) verkaufen kann wie geschnitten Brot, wird irgendwann vorbei sein.

Gruß René

Ich denke, der Boxer wird noch viele Jahre erhalten bleiben.
Als nächster Schritt kommt sicher noch eine Hubraumerhöhung.
Dann wird sich die Leistung um die 140 PS einpendeln.
Als Gesamtkunststück mit dem hervorragenden Fahrwerk wird da noch einiges gehen.
Auch wenn der fette KTM Motor super geht.