Mz Rt 125 Zylinderkopfdichtung

  • Guten Morgen,

    heute mal ein anderes Mopped von mir was Aufmerksamkeit bedarf. Mein Vater besitzt eine RT 125 in schönem klassischen Gelb. Eine der ersten die MZ vom Band gelaufen sind. Die kleine Maschine lief fast 19 Jahre ohne Probleme und dann blieb er auf einer Fahrt liegen. Zum Glück war es nicht weit nach Hause. Auf Nachfrage hatte sie wohl vorher weiß gequalmt und beim Ablassen des Öls war klar, Zylinderkopfdichtung war durch.
    Ich habe das also in Angriff genommen und die Maschine soweit notwendig zerlegt. Im übrigen auch hier ein Lob an die MZ Ingenieure, man kann super am Motor arbeiten ohne das etwas stört. :thumbup:
    Es zeigte sich das ein Gusslunker in der Dichtfläche des Zylinderkopfes zum versagen der Dichtung geführt hat. Wir haben also den Lunker mit einem hochtempraturbeständigen 2K Material aufgefüllt und ich habe alles mit neuer Dichtung zusammen gebaut. Die Maschine lief wieder wie am ersten Tag :angel:

    Nun ist das Problem das sie Kühlwasser verliert. Allerdings tut sie das über den Überlauf. Wenn ich den Kühlerdeckel öffne zischt es und ein Überdruck entweicht. Kühler und Kühlerschläuche werden alle gleichmäßig warm und Lüfter geht auch bei längerer Fahrt nicht an(ist aber funktional).
    Sie scheint auch kein Wasser zu verbrennen, weißer Qualm ist nicht feststellbar und Leistung hat sie auch normal.
    Meine Vermutung ist, dass sie an der Zylinderkopfdichtung vorbei Druck in den Kühlkreislauf abgibt.
    Hat da jemand Erfahrungen oder noch Anregungen was es noch sein könnte ?
    Ich bin nicht ganz unbeleckt in dem Bereich, ich will nur alles versuchen zu bedenken bevor ich die Maschine nochmal zerlege. ;)

    Vielen Dank.
    Beste Grüße
    Benzol

  • Geht der Überlaufschlauch in einen Ausgleich Behälter wie bei den Großen?
    Wenn ein Behälter da ist kann der Kühler ganz voll gefüllt werden und Luftblasen gehen über den Behälter raus
    Wenn wirklich Verbrennungsgas in das Kühlsystem gedrückt wird müsste sich erst eine Blase im System bilden, wenn dann der Druck zu groß wird öffnet das Ventil im Kühler Deckel und es kommt ein ganzer Schwall
    Hatte ich letztes Jahr in Spanien am Gespann, bin aber noch heim gekommen

  • Hallo Werner,

    nein der geht bei den Kleinen Maschinen einfach so in die Umwelt.
    Angeschlossen ist der Schlauch aber oben Am Kühlerverschluss.
    Im Fahrzustand konnte ich es bisher nicht beobachten, habe aber auch nur eine kurze Proberunde gedreht.
    Aber wenn Sie steht, also den Abend vorher abgestellt worden ist und dann öffne ich den Kühlerverschluss dann ist so viel Druck auf dem System das es zischt und Flüssigkeit aus dem Überlauf kommt.
    Irgendwo muss der Druck ja herkommen. Der Motor hat zwar eine Pumpe aber dennoch ist das System an sich im Betrieb nahezu Drucklos!!!!

    Das macht mich stutzig. Gut ist das sie kein Wasser verbrennt aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit wenn sie wirklich über die Zylinderkopfdichtung abbläst.

    Gruß
    benzol

  • Ich denke Werner meint ob sie einen Ausgleichsbehälter wie die 1000er hat. Hat sie aber nicht. Im betriebswarmen Zustand müsste der Kühler folglich "voll" sein und wenn der Motor kalt ist hat sie dann einen Kühlmittelstand 2-3 cm unter dem einfüllstutzen. Im Betriebswarmen zustand erhöht sich der Druck im System sonst würde das Kühlmittel zum kochen neigen. Wenn es im kalten Zustand ganz minimal beim öffnen zischt sollte es ertmal nicht unnormal sein. Zumindest ist dein System dann dicht ;) Der Kühlerverschluß mit der Feder öffnet als "Überdruckventiel/Sicherheitsventiel".

  • Mir ist klar das er den Ausgleichsbehälter gemeint hat, ich habe ja nicht anderes geschrieben als das der Schlauch nicht in eine Ausgleichsbehälter geht sondern in die Umwelt. ;)

    das ist ja das Problem, ich habe Kühlwasser aufgefüllt bis zur Unterkante des Stutzens, das mal ein paar Tropfen aus dem Überlauf kommen ist normal.
    Aber der Kühlwasserstand sinkt nach jeder Fahrt aufgrund des beschriebenen Problems.
    Vllt täusche ich mich auch aber ich kenne das so, das man das Kühlwasser bis zur Unterkante des Stutzens befüllt und der Stand dann auch bleibt wenn alles i.O. ist. :think:


    Das ist die Beschreibung aus dem Fahrerhandbuch

    Beste Grüße
    Benzol

  • Noch mal zum Verständnis, weil ich das nicht so klar geschrieben habe.
    Ich habe die Zylinderkopfdichtung 2019 gewechselt und das Problem ist erst diese Saison aufgetreten!
    Da ist also keine Luft oder dergleichen im System vom befüllen und Sie ist ja bis jetzt ohne Probleme gelaufen.

  • Hallo,

    da muss ich mich tatsächlich erstmal schlau machen ob es so etwas gibt. :think:
    Ich war aber am vergangenen Samstag nochmal vor Ort und wieder das gleiche Phänomen.
    Maschine ist kalt und beim öffnen des Kühlers zischt es. Diesmal war aber ein leichter Abgas- Geruch wahrnehmbar, bilde ich mir
    zumindest ein. :eh:

    Ich denke das meine Diagnose nicht ganz falsch ist. Da wird eine ganz kleine Beschädigung an der Kopfdichtung sein die nur unter Last
    ein paar Gase aus dem Brennraum durchlässt aber kein Kühlwasser. Irgendwann ist dann die Stelle wahrscheinlich so groß das Sie auch Kühlwasser durch
    lässt.

    Gruß
    benzol

  • Und wenn du das System mal abdrückst?

    Wenn garnichts hilft dann wohl nochmal die Dichtung wechseln, zum glück sind bei der kleinen ja die Kosten und der Aufwand überschaubar.

  • Ja der Gedanke kam mir auch schon aber das "loch" in der Kopfdichtung muss nicht unbedingt in beide Richtungen gangbar sein.
    Zudem drücke ich dann im zweifel Kühlwasser in den Zylinder :?
    Ich nehme mal an das der Motor ca. 8 -10 bar Kompression hat und ich habe kein Kompressor der das kann ;)
    Und ein letzter Punkt, es gibt das Sicherheitsventil am Kühlerdeckel, was bei 1,2 Bar bei der kleinen öffnet, wäre es da nicht falsch das System mit mehr druck zu beaufschlagen?

    Es wird wohl auf den Wechsel hinaus laufen, ich wollte hier nur gerne vorher nochmal diskutieren ob es noch andere Diagnosen gibt, weil der wechsel ja grundsätzlich eine Menge Arbeit macht. :wave:

    Gruß
    Benzol

  • Nein du setzt doch das Kühlsystem manuell mit ca 1 bar unter druck . Dafür gibt es eine Pumpe. Den Druck muss dann das System ich glaube mindestens 30 min halten. Wenn das System Druck verliert ist irgendwas undicht, in deinem Fall theoretisch die Kopfdichtung wenn nach außen alles trocken ist.

  • Die Frage ist ob das System nicht den Druck von 1 Bar sogar hält weil die Beschädigung der Kopfdichtung so klein ist das sie eben nur bei
    höheren Drücken versagt.
    Zudem habe ich ein solches System um den Kühler unter Druck zu setzen leider nicht ;)
    Ich habe eine Kopfdichtung bestellt und werde mich dran setzen.
    Ich halte euch auf dem laufenden :thumbup:

    beste Grüße
    benzol

  • Hallo, habe mich gestern bei gemacht und die Zylinderkopfdichtung getauscht.
    Das abgelassene Kühlwasser hat auch stark nach Abgas gerochen.
    Das Öl war soweit noch "sauber".
    Beim Abnehmen des Seitendeckels fiel mir schon die nasse Dichtung auf.
    In einer Ecke gab es auch schon die Typische Emulsion aus Kühlwasser und Öl.
    Die Zylinderkopfdichtung ist ganz klar durchgebrannt.
    Warum sie versagt hat, war nicht ersichtlich für mich.
    Aber man beachte die Gusslunker auf der Dichtfläche des Zylinderkopfes. Der Motor ist noch der erste und einer der ersten die MZ gebaut hat. Also noch im Sandguss Verfahren gefertigt.


    Beste Grüße
    Benzol

  • Hallo Benzol,
    wenn die Kopfdichtung so duchbrennt ist es doch bestimmt rarsam den Kopf zu planen. Lass ihn dir einmal sauber um ein paar Zehntel Milimeter abfräsen, somit wird er auf jeden Fall wieder dicht. Auch wenn er so noch nen geraden Eindruck macht, hast du an der Duchgebrannten Stelle den Beweis, dass was nicht stimmt. Gerade die Mehrlagenstahldichtungen sind sehr empfindlich gegen Verzug.
    Ist nur so ein Tipp wie ich es machen würde, hab ja auch schon bissl was gelernt in meinem Leben :D .

    Viel Erfolg, du machst das schon.
    Grüße
    Miischa

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