Ihr baut Scheinwerfer nach?
Jo verreckt.....
Ich bin komplett vom Hocker.
Das hätte ich mir niemals träumen lassen.
Aber 3D Scanner und 3D CAD machen es möglich.
Aber das wahre Wunder steckt in der Form.
Hut ab. Respekt. Hammer. An alle Beteiligten.

Scheinwerfergläser Nachbauten
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Ich bin ja ungern der Spielverderber aber ich denke man sollte mal offen mit den Fakten umgehen das ein nachgießen der Gläser für die Scheinwerfer aus Epoxyd/Acryl mit großer Sicherheit nicht möglich ist.
Andreas und ich haben uns eine ganze Weile mit dem Thema befasst. Andres hat super Formen gebaut und die Testgläser gegossen. Ich habe die Gläser dann anschließend getestet.
Wichtige Eigenschaften für die Verwendung als Scheinwerferglas wurden dabei in den Fokus gelegt. Getestet wurden die Bruchfestigkeit, Schlagfestigkeit, das Bruchverhalten, UV-Beständigkeit, Temperaturbeständigkeit. Weitere wichtige Eigenschaften für das verwendete Material war die Farbe und die Transparenz im ausgehärteten Zustand und wie es sich verarbeiten lässt bzw, das es ohne Lufteinschlüsse etc. aushärtet und das keine ungewollte Lichtbrechung oder Streuung stattfindet.Punkten konnten die Gläser vor allem mit der Transparenz und dem guten Verhalten beim Guss und nach der Aushärtung. Auch UV-Beständigkeit und Bruchverhalten sowie die Zähigkeit im allgemeinen sind durchaus gut. So entstehen beim Bruch keine scharfen Kannten. Auch eine ungewollte Lichtbrechung in relevantem Maße konnte nicht festgestellt werden. Andreas hat echt super Gläser gegossen ohne Lufteinschlüsse oder schlieren.
Nun aber zu dem eigentlichen Problem. Die Scheinwerfer werden im Betrieb sehr warm und ich meine SEHR warm
gemessen wurden bis zu 120°C am Glas und ich bin mir nicht zu 100% sicher das das der Höchstwert war.
Die Wärme kommt zum einen durch die Abwärme wie bei jedem Glühdraht gebundenen Leuchtmittel und zum anderen durch die enthaltenen Energie in der Lichtstrahlung selbst. Die Linse am Scheinwerfer besitzt eine gewisse Brennweite (für Fern- und Abblendlicht unterschiedlich) die das Licht gebündelt auf eine Stelle am Scheinwerferglas treffen lässt. Somit kommt es hier zu einer zusätzlichen Erwärmung.Die ausgehärteten Harze vertragen diese Wärme nicht und es kommt zu einer Verformung ab c. 60°C. Im ersten Bereich ist diese Verformung noch elastisch d.h. nach abschalten des Leuchtmittels nimmt das Glas wieder die ihm durch den Guss vorgegebene Form an. Ab ca. 80°C ist die Verformung plastisch. Es können sich "dellen" im Glas bilden. Höchstwahrscheinlich kommt es über einen längeren Zeitraum der Nutzung unter diesen Temperaturen zu einem fließen was dann eine Kanten Bildung am Übergang zum kalten Bereich des Strahlungskegels als Folge hätte.
Berücksichtigt wurde bei den Tests bisher nur die Abwärme des Scheinwerfers selbst und nicht die noch von außen eingetragene Wärme z.B. durch die Sonne.
Sicherlich kommt es durch den Fahrtwind auch zu einer Kühlung der Oberfläche im Betrieb. Allerdings kann dies besonders im Stadtverkehr vernachlässigt werden. Zudem werden die beschriebenen Temperaturen bereits nach ca. 5 min Betrieb erreicht.Wir konnten auch nach längerer Recherche und Telefonaten mit den Anbietern/Herstellern kein Harz ausfindig machen welches ohne negative Auswirkungen auf die anderen Eigenschaften (insbesondere Transparenz, Farbe und Lichtbrechung) die notwendige Temperaturbeständigekit besitzt.
Natürlich können wir hier auch etwas übersehen haben??Was wären nun also die Möglichkeiten die wir haben? Nun man könnte die Gläser aus Harz nachgießen auch in sehr guter Qualität. Betreiben müsste man die Scheinwerfer dann aber mit LED Leuchtmitteln wobei es von denen fast keine zugelassenen gibt. Oft bezieht sich aber die Zulassung der LED Leuchtmittel und deren Verwendung auf die Richtung in der das Licht emittiert wird was oft abweicht zu den Reflektoren die in verschiedensten Scheinwerfern zum Einsatz kommen. Das Problem existiert bei Linsenscheinwerfern nicht, da das Ausleuchtungsmodel durch die Linse vorgegeben wird und es egal ist wie das Licht davor emittiert wird.
Dies wäre also ein gangbarer Weg, wenn auch halb Illegal.Vllt hat sich der ein oder andere dazu auch noch Gedanken gemacht und kann hier etwas sagen.
Beste Grüße
Benzol -
Also läuft das irgendwie doch nicht so gut. Schade und ich hatte gehofft das es bald wieder Gläser gibt.
Aus welchem Material sind denn die original Gläser?
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Die original Gläser sind aus Plexiglas oder auch Makrolon. Diese wurden im Spritzguss Verfahren hergestellt.
Das kann man Privat nicht reproduzieren. -
Hallo und Danke fürs Reinknien in das wichtige Thema!
Ich denke auch, dass zukünftigen Entwicklungen im 3D Druck die LED Lichttechnik Hoffnung geben können.
Da lauern bestimmt viele Freunde von unterversorgten Marken auf realisierbare Lösungen. Ist aber alles nicht so einfach,
wenn man es ernsthaft beleuchtet."Halbillegal", naja... der TÜV schraubt nicht ... könnte ich gut mit Leben. Wir lasern ja damit niemanden die Augen raus.
Nochmal: Großen Danke!!
Micha
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Hallo Forum,
ich muss das Thema nochmal aufwärmen.
Andreas hat nicht locker gelassen und weiter experimentiert. Tja und was soll ich sagen, er hat es geschafft ein Satz Gläser zu gießen die die Strahlungswärme und die Wärme des Leuchtmittels augenscheinlich aushalten.
Ich kann an der Stelle nicht mehr verraten außer das eine aufwendige Wärmebehandlung der fertigen Gläser die Temperaturfestigkeit geben die diese benötigen um mit original Leuchtmittel zurecht zu kommen.Ich habe auch diese Gläser getestet und auch nach über 10min ließ sich kein Verformen oder weich werden der Gläser feststellen.
Die Eigenschaften müssten wohl im Langzeittest bestätigt werden, es sieht aber alles sehr gut aus. Auch beim leichten Anschlagen der Gläser gibt es fast den selben Ton der original Gläser. Die Eigenschaften passen, lediglich die die Farbe der Gläser ist nicht durchsichtig weiß sondern leicht gelblich. Dies ist aber auch die erhöhte Temperaturverträglichkeit des Harzes zurück zu führen. Das ist bei den zusammen gebauten Scheinwerfern zu vernachlässigen.Ich bitte zu entschuldigen das ich weiter oben die Faktenlage zu dem damaligen Zeitpunkt so ausgewertet habe.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir wirklich keine Hoffnung das es möglich ist die Gläser temperaturfest nachzugießen.Es besteht also wieder Hoffnung.
Beste Grüße
Benzol -
Das klingt ja schon mal gut.
Und wie du bereits geschrieben hast,ein Test über einen längeren Zeitraum wird verwertbare Ergebnisse bringen.
Ich bin gespannt und wieder voller Hoffnung.
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Nur mal eine dumme Frage. Sind die Scheinwerfer bei allen S, SF und St Baugleich oder gibt's Abweichungen.
LG Actrosmuck -
Hallo,
die Scheinwerfer sind für alle 3 Modelle identisch.
Beste Grüße
Benzol -
Hallo Benzol,
Danke für die Antwort.
Dann warte ich mal auf den Langzeittest der neuen Gläser. Hoffe das dann allen Beteiligten geholfen werden kann.
LG Actrosmuck -
Das sind wahre Tüftler die sich von Rückschlägen nicht abschrecken lassen!!! Da kann man nur den Hut ziehen. Mach bitte weiter so.
LG, Alex (Dr Oscar)
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Hallo Benzol und an deine Tüftler rund ums Scheinwerfer nachbauen.
nun ist es ja schon ca. 1 1/2 Jahre her seit deinem letzten Beitrag zur Sache. Habt ihr schon einen sogenannten Langzeittest mit euren Scheinwerfern unternommen
wenn ja gibt es Neuigkeiten diesbezüglich
last mal was hören von eurer Arbeit und nochmal meinen großen Respekt vor eurem Engagement
Gruß Ande
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Hallo Ande,
also ein Langzeittest im Betrieb haben wir nicht durchführen können, da wir aktuell beide nur originale Scheinwerfer fahren.
Aber zumindest zur Degradation und der UV Beständigkeit kann ich etwas sagen. Bis jetzt haben sich die Gläser nicht verändert, keine weitere Vergilbung, keine Risse und auch die Härte hat sich nicht verändert. Die Wärmebeständigkeit hat sich auch nicht verändert, wäre auch komisch, da die Gläser getempert sind. Alles in allem sollte dies immer noch eine sinnvolle Alternative sein, wenn die original Gläser defekt sind.
Vllt ist ein bedampfen mit einem UV- Blocker wie in einem anderen Beitrag hier geschrieben sehr sinnvoll.Leider ist das gießen der Gläser nicht ganz einfach und auch nicht günstig, da das Harz schon nicht günstig ist.
Gruß
Benzol -
Hallo Benzol, danke erstmal für deine Infos
na das klingt doch schon mal nicht so schlecht. Natürlich wäre es nur eine Alternative Möglichkeit
aber immerhin besser als die gute Emme irgendwann stehen lassen zu müssen
, für mich würde ein Umbau auf eine andere Frontmaske nicht so schnell in Frage kommen, da ja genau diese den Charakter der Emme ausmacht. Also danke nochmal für das Engagement von euch allen und gut zu wissen das entsprechend was möglich wäre
allzeit gute Fahrt euch allen Gruß Ande
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- Offizieller Beitrag
In einem anderen Thread habe ich mir schon mal Gedanken gemacht WARUM die Lichtaustrittsscheiben vergilben.
Wir haben uns auf UV-Licht als Grund geeinigt.
Ich habe in allen Maschinen die tolle Umbaueinheit von René. (Selbst eingebaut, aber im Zweifel besser zu René senden!)
Aber obwohl die 20 und soagr 22 (!) Jahre alt sind, sind nicht nicht mal ansatzweise vergilbt. Viele von Euch parken in der Garage oder unter eine Plane. Wie ich. Das einzige was ich noch mache, die polieren. Laut Google ist in Politur UV-Schutz drin?! -
Genau dieses Wax trage ich auch regelmäßig auf und es vergilbt noch nix. Motorrad steht aber auch immer in der dunklen Garage. Ich denke auch, dass das UV-Licht als Übeltäter Nummer 1 für das Vergilben in Betracht zu ziehen ist. Kunststoffscheinwerfer sind aus diesem Grund auch mit einem speziellen UV-(und Kratzer)Schutzlack behandelt. Ich habe einen alten Audi A3 Scheinwerfer, nachdem er eigentlich völlig tot war, mit schleifen, polieren und versiegeln mit einem K2 Speziallack ein Topergebnis erreicht. Sieht nach Jahren immer noch gut aus und das AUto steht draußen in der Sonne. Also nach dem Motto Ursache und Wirkung denke ich schon, dass das UV Licht der Überltäter iszt und auch dass das Wax in gewissem Maße schützt. Außerdem schützt die dünne Wachsschicht wohl auch in gewissem Maße vor den schädlichen "Einwirkungen" der Insektenkadaver.
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